Engagierte Stadt Königswinter: Gründung Netzwerk Mobile Senioren

Weitere Fahrer gesucht

Mobilität im Seniorenalter wird in Königswinter eine wachsende Herausforderung. Viele Senioren im Stadtgebiet leben alleine und können nicht mehr eigenständig Auto fahren. Die Verwandten wohnen weit entfernt, sind voll berufstätig oder gehen anderen Verpflichtungen nach. Ohne eigenen PKW wird für ältere Menschen in den Ortsteilen die Teilnahme am öffentlichen Leben zum Problem. Das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs oder Hilfe aus der Nachbarschaft reichen oft nicht aus. Es ist für die Betroffenen schwer, einen Arzt- oder Behördentermine wahrzunehmen. Sie wünschen sich individuelle Einkäufe im Supermarkt, gerne auch in Begleitung, die Abholung an der Haustür und die anschließende Rückkehr nach Hause eingeschlossen. Die Teilnahme an kulturellen Angeboten oder der Besuch des Friedhofs kann ebenso Thema sein wie die Hilfe in akuten Situationen, etwa der kurzfristigen Entlassung nach einem Krankenhausaufenthalt.

Inzwischen wurde die Befragung im Planungs- und Umweltausschuss sowie im Sozialausschuss der Stadt Königswinter behandelt. Die Sozialverwaltung wurde dabei beauftragt, gemeinsam mit dem Forum Ehrenamt ein Konzept zur Mitnutzung von zwei städtischen Fahrzeugen für die Mobilität älterer Menschen in einem einjährigen Probebetrieb zu entwickeln.

Bereits im November hatte das Forum Ehrenamt zu einer „Bürgerwerkstatt Mobilität“ eingeladen. 25 Interessierte hatten sich getroffen, um über die Möglichkeiten für eine bessere Mobilität der Senioren in Königswinter zu sprechen. Themen waren sowohl Mobilitätshilfen als auch die persönliche Begleitung von Senioren in Alltagssituationen. Dabei wurde die Idee entwickelt, ein ehrenamtliches Netzwerk für die Mobilität älterer Menschen zu bilden.

In einem weiteren Treffen wurden die Angebote konkretisiert: Zunächst soll mit regelmäßigen Fahrten die Nahversorgung der älteren Bürger optimiert werden. Dazu ist der Einsatz eines Kombis mit 9-Sitzen an festen Tagen in der Woche geplant.

Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe stehen weitere engagierte Bürger mit ihrem privaten PKW bereit, um einzelne Fahrten zu übernehmen. „Mobilität im Alter ist einfach unerlässlich“, so eine Teilnehmerin, die ab sofort Fahrten zum Arzt oder zur Behörde anbietet. „Vielleicht möchte jemand auf dem Friedhof das Grab eines Angehörigen besuchen oder will zu einer kulturellen Veranstaltung“, so eine andere, „dafür biete ich meinen Fahrdienst an.“

Auch Ausflugsfahrten in die nähere Umgebung sind möglich. Die Vorgehensweise ist stets dieselbe: die Fahrgäste werden zuhause abgeholt und nach der Fahrt auch wieder dorthin zurückgebracht.

„Uns geht es auch darum, den Kontakt zwischen den Menschen zu fördern. Der angenehme Nebeneffekt bei allen gemeinsamen Aktivitäten ist inklusive: ein Schwätzchen mit der Begleitung, der persönliche Austausch und Kontakt“, so Eike Hundhausen vom Forum Ehrenamt, die im Rahmen der Engagierten Stadt Königswinter das Netzwerk Mobile Senioren koordiniert.

„Wir brauchen weitere Engagierte, um älteren Menschen die Teilnahme an den Angeboten zu ermöglichen. Gesucht werden Fahrer, die Fahrten mit dem Kombi übernehmen wollen. Und Engagierte, die mit ihrem eigenen Fahrzeug unterwegs sein wollen,“ so Jochen Beuckers vom Forum Ehrenamt. Neben weiteren Fahrern werden auch helfende Hände für die Organisation gesucht.

Möchten Sie sich ehrenamtlich als Fahrer engagieren?

Hier können Sie den Fragebogen herunterladen: Fragebogen Fahrdienstler.