Schon ihre Mutter war in der Altenbetreuung ehrenamtlich tätig, sie selbst half als Jugendliche sonntags im Krankenhaus und betreute einen Heimjungen während ihres Pädagogikstudiums. „Das liegt wohl irgendwie in der Familie, ich bin da hineingewachsen, ohne darüber nachzudenken“ antwortet Frau Becker-Just auf meine Frage nach Motivation und Zugang zur ehrenamtlichen Arbeit. „Und ich habe auch immer gern praktisch gearbeitet“.

Und was gab es für einen konkreten Anlass für die Arbeit beim Forum Ehrenamt?

„Die Arbeit des Forums verfolgte ich schon seit einigen Jahren, sie machen gute Werbung, z.B. über den Ehrenamtstag. Es war für mich lange selbstverständlich, irgendwann dort mitzuarbeiten, nur während meiner schulischen Tätigkeit, in der ich per se immer viel für andere getan habe, fand ich dafür zu wenig Zeit oder innere Ruhe“. Aber direkt nach ihrer Pensionierung traf Frau Becker-Just beim Forum Ehrenamt auf die Koordinatorinnen Nisa Punnamparambil-Wolf und Mia Schulz-Rittich, um über mögliche Einsatzmöglichkeiten als Ehrenamtliche zu sprechen. „Ich bin dort ganz toll empfangen worden, man hat mich sehr kompetent und einfühlsam beraten und viel Zeit genommen, um herauszufinden, wo ich mich denn einbringen kann.“

Und auch wenn zunächst keine Zusammenarbeit in dem von Frau Becker-Just avisierten Bereich „Talenteförderung“ zustande kam, entschied sie sich angesichts des zweiten Lockdowns in der Corona-Krise schließlich zur Betreuung eines Jugendlichen, dessen Familie in einer Asylbewerberunterkunft – damals noch ohne Internetanschluss – lebt. „Ich merkte, bei der Vielzahl an Kindern, die damals den Anschluss zu verpassen drohten, konnte ich als Lehrerin nicht untätig bleiben.“