„Perspektive Afghanistan nach der Machtübernahme der Taliban“ – diese Veranstaltung des Forum Ehrenamt im Haus Heisterbach besuchten am Abend des 11. März 2022 rund 30 Ehrenamtliche und Interessierte. Sie lauschten den Ausführungen der Referentin Nasifa Fazeli und der Ärztin Dr. Qamar Kaltenborn, beide  von Afghanischer Frauenverein e.V., Hamburg, sowie des Referenten Dr. Yahya Wardak von Afghanic e.V., Bonn. Alle drei gelten als sehr kundig in ihrem Bereich und kennen die Lage in Afghanistan gut. Sie arbeiten seit Jahrzehnten immer wieder ehrenamtlich für die Bevölkerung vor Ort und beraten auch Geflüchtete aus Afghanistan in Deutschland.

Yahya Wardak berichtete von der Dewanbegi Clinic, die auf seine Initiative vor der Machtübernahme durch die Taliban im Westen von Kabul errichtet wurde. In dem Krankenhaus, das unabhängig von staatlichen oder westlichen Förderprogrammen entstand, werden seit 2016 Tausende bedürftige Patientinnen und Patienten versorgt. Die Wirkung in der Region, besonders für die Gesundheit der Frauen, sei nach wie vor sehr groß. So stellten sie 50 Prozent der Belegschaft, ergänzte er.

Auch der afghanische Frauenverein, jetzt unter der Schirmherrschaft von Herbert Grönemeyer, betreibt seine Schulen  für Mädchen weiterhin. So zum Beispiel in der Gegend von Kabul, Kunduz und Ghazni im Süden der Hauptstadt. Das Personal vor Ort arbeite trotz der Lage im Land mit viel Idealismus weiter. Bildung für Mädchen bleibe nach wie vor trotz der Präsenz der Taliban für den Afghanischen Frauenverein oberster Priorität.

Das Publikum zeigte sich nachhaltig beeindruckt und diskutierte mit den Redner:innen. Dabei kam zum Beispiel zur Sprache, wie gute, nachhaltige humanitäre Hilfe und Bildungsarbeit in einem Land geleistet werden könne, das die Frauenrechte mit Füßen tritt.

Das Forum Ehrenamt bedankt sich bei den Redner:innen für ihren unermüdlichen Einsatz und wünscht ihnen und ihren Vereinen weiterhin nachhaltige Unterstützung!

Die Veranstaltung wurde durch KOMM-AN NRW, ein Programm zur Förderung der Integration und Teilhabe von Flüchtlingen und Neuzugewanderten in den Kommunen, gefördert.